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Zukunft der Diagnostik: Symposium „Schnelltests in der Arztpraxis“ bringt Entwickler, Ärzte und Entscheidungsträger in den Dialog

Starke Beteiligung beim gestrigen Jenaer Symposium „Schnelltests in der Arztpraxis“ am Zentrum für Angewandte Forschung.

 

Organisationsteam des Symposiums "Schnelltests in der Arztpraxis". von links nach rechts: Jens Hellwage, Anni Matthes, Christin Weber, Robby Markwart, Ann-Sophie Mägdefrau
Teilnehmer des Symposiums am Forschungscampus im Zentrum für Angewandte Forschung in Jena

Das Projektteam „POCT-ambulant“ (Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena) und der InfectoGnostics Forschungscampus Jena organisierten die Veranstatung mit mehr als 80 Teilnehmenden. Darunter waren Forscher und Entwickler aus Instituten und Diagnostikfirmen, Ärzte, Patientenvertreter, Teilnehmer der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen und von Krankenkassen diskutierten über Herausforderungen und Chancen von Schnelltests in der Praxis.

In den Impulsvorträgen präsentierten die Referenten ihre unterschiedlichen Perspektiven. Dr. Robby Markwart vom Projektteam POCT-ambulant betonte die Vorteile von Schnelltests in der ambulanten Diagnostik, wies aber auf deren derzeit noch seltene und sogar rückläufige Anwendung hin. Vertreter von Ärzteverbänden und Krankenkassen nannten unzureichende Kostendeckung, den Aufwand und die Komplexität der Tests als Hemmnisse.

Eine angehende Fachärztin für Allgemeinmedizin veranschaulichte drei typische Behandlungsfälle in der Kinderarztpraxis und erläuterte, wann Schnelltests sinnvoll sein können und wann nicht. Nach der Pause wurden in drei Workshops konkrete Innovationen aus dem InfectoGnostics Forschungscampus einem Reality-Check unterzogen. Die Teilnehmer diskutierten u.a. Innovationshöhe, Anwendbarkeit in der Praxis und Erstattungswege. Weitere Perspektiven, etwa aus der Diagnostikindustrie und von Senioren, bereicherten die Diskussion.

Zum Abschluss fasste eine Podiumsdiskussion die Ergebnisse zusammen und beleuchtete die Zukunft. Es sei notwendig, skalierbare Technologien zu entwickeln, die den Zeit- und Kostenaufwand in Praxen senken– dabei sollten die Bedürfnisse der Nutzer und Anwender in den Entwicklungsprozess einfließen. Die Diskussion über die mangelnde Erstattung von Schnelltests im ambulanten Bereich müsse angesichts des Potenzials für Kosteneinsparungen erneut geführt werden. Die Weimarer Grafikerin Sandruschka veranschaulichte die Inhalte des Tages mit einem Graphic Recording.

Weitere Informationen zum Projekt POCT-ambulant: https://www.infectognostics.de/forschung/projekte/poct-ambulant