Mit der Gründung der LPI gGmbH startet das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung in die nächste Ära. Die vier Konsortialpartner des neuen Zentrums – das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT), das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI), die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und das Universitätsklinikum Jena (UKJ) – haben damit den entscheidenden Schritt getan, um das LPI als weltweit einmalige Translations-Infrastruktur – als Brücke von der Forschung in die Anwendung – zu verstetigen. Die LPI gGmbH wird als nutzeroffene One-Stop-Agency etabliert. Sie vereint alle Dienstleistungen, Technologien und Kompetenzen unter einem Dach, die erforderlich sind, um die Entwicklung und den Transfer von marktreifen lichtbasierten Diagnoseverfahren und neuartigen Therapieansätzen zur Behandlung von Infektionskrankheiten deutlich zu beschleunigen.
Die Geschäftsführung der LPI gGmbH übernehmen Dr. Jens Hellwage, Geschäftsführer des Forschungscampus InfectoGnostics, und Dr. Brunhilde Seidel-Kwem. „Wir freuen uns sehr, dieses Leitungsduo für das LPI gewonnen zu haben. Es ist eine ideale Besetzung für die Geschäftsführung des LPI“, unterstreicht LPI-Sprecher und Mitinitiator Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT: „Als erfahrener Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft übernimmt Dr. Hellwage das wissenschaftliche Management, während Frau Dr. Seidel-Kwem als ehemaliger kaufmännischer Vorstand am Universitätsklinikum Jena sowohl die administrative als auch die infrastrukturelle Entwicklung vorantreibt und eine enge Anbindung an das Klinikum sicherstellt“, so Prof. Dr. Jürgen Popp.
„Ich freue mich darauf, das einzigartige Konzept des LPI mit Leben zu erfüllen, damit die hier entwickelten photonischen Innovationen für Diagnose, Monitoring und Therapie schneller dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden“, betont Dr. Jens Hellwage. „In enger Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Partnern möchten wir alle Entwicklungsschritte vom Konzept bis zum zertifizierten Medizinprodukt in einem Gesamtprozess unterstützen.“
Kaufmännische Geschäftsführerin der LPI-gGmbH wird Dr. Brunhilde Seidel-Kwem. Sie treibt neben dem Aufbau der Governance und der Administration der LPI gGmbH, die für die volle Betriebsfähigkeit notwendig ist, insbesondere die Planungen für den Bau der LPI-Forschungsinfrastruktur auf dem Gelände des Universitätsklinikums voran. „Das mit der Infrastruktur ist durchaus wörtlich gemeint“, erklärt Dr. Brunhilde Seidel-Kwem. „Denn entscheidend für den Erfolg des ganzheitlichen LPI-Konzepts ist die enge räumliche Anbindung an das Universitätsklinikum Jena. Dafür will ich mich einsetzen.“ Als kaufmännischer Vorstand des UKJ hat sie bis März 2024 erfolgreich dazu beigetragen, den Neubau des Universitätsklinikums im Stadtteil Lobeda mit zahlreichen Klinik-, Forschungs- und Infrastrukturgebäuden zu realisieren.
Ausgestattet mit speziellen Sicherheitslaboren, wird das zentrale LPI-Gebäude auf dem Gelände des UKJ Nutzenden Zugang zu den neuesten Entwicklungen in der Photonik sowie den modernsten kommerziellen optischen und molekularen Technologien ermöglichen. Auf einer First-in-Patient-Unit (FiPU), die als fundamental neue Infrastruktur im Intensivbereich des Universitätsklinikums entstehen wird, sollen für lebensbedrohlich Erkrankte mit den im LPI entwickelten Methoden lebensrettende Lösungsansätze im klinischen Umfeld erforscht und erprobt werden.
„Am LPI wird der Weg vom Forschungslabor ans Klinikbett von Anfang an mitgedacht und in einer standardisierten Prozesskette vorangetrieben”, unterstreicht Jürgen Popp. „Das LPI kann als international vernetztes Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Kombination aus exzellenter Forschung und schneller Anwendungsentwicklung wird das LPI zu einem globalen Vorbild machen, das den Wissenstransfer aus der Forschung in die Gesellschaft grundlegend verändern kann und zeigt, wie interdisziplinäre und internationale Kooperationen zu echten medizinischen Fortschritten führen können.“
[Quelle: Leibniz-IPHT, auch veröffentlich bei idw-online]