Bakterielle Infektionen führen im Wirtsorganismus (Menschen und Nutztiere) zu Kausalketten, die den Krankheitsverlauf bedingen, zu Folgekrankheiten führen können und dementsprechend eine große volks- und gesundheitswirtschaftliche Bedeutung haben. Diese Kausalketten sind bis heute noch teilweise unverstanden. Zudem fehlen insbesondere in der Tierhaltung oft kostengünstige und praktikable Screeningteste, die Seuchen frühzeitig aufspüren können.

Am Beispiel der akuten respiratorischen Infektionserkrankung mit Chlamydia psittaci (Cp) bei Kälbern soll im Blut nach typischen Reaktionsmustern auf der Proteinebene gesucht werden. Es wird erwartet, dass die dabei ermittelten Signaturen Parameter enthalten, die sowohl für die Frühdiagnose verwendbar sind als auch den zu erwartenden Verlauf und den Pathomechanismus dieser schwerwiegenden Infektionserkrankung besser erklären helfen und damit Grundlage einer verbesserten Prophylaxe bzw. Intervention werden.

Parallel dazu soll die bisher geschaffene Omics-Forschungsplattform deutlich erweitert werden, um für Screening-Kampagnen den erforderlichen Automatisierungsgrad und Durchsatz, die erforderliche Proteomabdeckung und die erforderliche Präzision zu erreichen. Dazu sollen regionale Kompetenzen gebündelt werden.

  • Die im Förderprojekt HighOmics1 etablierte Proteomics Facility Unit am UKJ (Universitätsklinikum Jena, Institut für Biochemie I) soll Suchmethoden erforschen, Proteome kartieren und vergleichen.
  • Ein etabliertes und gut standardisiertes Großtiermodell mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung soll zur Erforschung der proteombasierten Suche nach Biomarkersignaturen bei akuten Infektionserkrankungen eingesetzt werden. Die Proben hierfür werden durch das Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für molekulare Pathogenese, Jena bereitgestellt.
  • Die im Förderprojekt HighOmics1 von der X-CASE GmbH, Ilmenau entwickelte Softwarelösung zur Unterstützung der Biomarkersuche soll deutlich erweitert und effektiv für die Forschung nutzbar werden. 
  • Die im Förderprojekt HighOmics1 von der CyBio AG, Jena erstellte Forschungsplattform soll deutlich erweitert und damit noch effektiver für die Forschung nutzbar werden.


Beteiligte Partner
Universitätsklinikum Jena
X-CASE GmbH
CyBio
Friedrich-Loeffler-Institut

Laufzeit
01.10.2013 - 31.03.2015

Projektkoordination
CyBio


Das vom Freistaat Thüringen geförderte Projekt wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.



Kontakt

Dr. Jens Hellwage — Telefon: +49 3641 948 309 — E-Mail senden

Christin Weber, M. A. — Telefon: +49 3641 948 303 — E-Mail senden