1. Oktober 2021 - 30. September 2026
Die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass respiratorisch übertragbare virale Erreger (airborne infections) ein hohes Gefahrenpotential darstellen, das durch die Mobilität moderner Gesellschaften potenziert wird. Die Verbundpartner wollen diagnostische Lösungen vorantreiben und die Möglichkeit neuartiger therapeutischer Ansätze und Maßnahmen zum Krisenmanagement untersuchen, um die Versorgung von COVID-19-Patienten zu verbessern. Auch soll so das Gesundheitsversorgungssystem auf zu erwartende wiederholte Pandemien besser vorbereitet werden. Um diese Ziele zu erreichen, ist es notwendig, das Krankheitsbild von COVID-19 besser zu verstehen und neue diagnostische Methoden voranzutreiben, die auch auf weitere Infektionskrankheiten anwendbar sind.
Ziel des Verbundprojekts ist es, neue Diagnostika und Therapien für virale Infektionen auf Basis molekularer, spektroskopischer und zellulärer Methoden, Konzepte und Strategien zu erforschen und zu etablieren. Im Speziellen werden im Vorhaben: zunächst verbesserte Methoden der Probenvorbereitung (über neue Strategien der Virusinaktivierung bis zur Target-Anreicherung über gezielte Oberflächenfunktionalisierungen) erforscht .Weitere Themen sind molekulare und biochemische Verfahren für die schnelle Umsetzung POCT-tauglicher Verfahren in Pandemiesituationen, spektroskopische, serologische und massenspektrometrische Verfahren für die Erreger- und Wirtszelldiagnostik, relevante biologische Modell-Systeme und Materialien zur Verifizierung und Validierung neuartiger Methoden, zelluläre und klinische Ansätze einer antiviralen Therapie sowie Konzepte und der Aufbau von Kompetenzen zur Preparedness und dem Management von Ausbruchsgeschehen. Längerfristig werden so Methoden und Technologien zur Verfügung gestellt, um virale Ausbrüche früher zu erkennen und effektiver einzudämmen und die Entstehung des aktuellen SARS-CoV-2-Ausbruchs zu verstehen und daraus Prinzipien für Therapie und Prävention zu entwickeln.
Im Zuge globaler Forschungsanstrengungen wird eine hohe Anzahl an potenziellen Therapeutika, Impfstoffen und unterschiedlichen Therapieregimen erforscht und sukzessive in den Markt eingeführt. Gelingt es im Rahmen des Projekts, Unterschiede zwischen diesen Ansätzen auf Basis einer einfach zu erhebenden Erreger- und Immunantwort zu prognostizieren, kann ein solches Verfahren schnell in Leitlinien aufgenommen werden und eine weltweite Marktdurchdringung erreichen. Darüber hinaus ist geplant, die Ergebnisse auch im Kontext des Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) zu verwerten.
Dr. Jens Hellwage — Telefon: +49 3641 948 309 — E-Mail senden
Christin Weber, M. A. — Telefon: +49 3641 948 303 — E-Mail senden