Nach Datum einschränken

ATHANA: Vier Campuspartner an der Entwicklung neuer Therapien gegen Pilzerkrankungen beteiligt

Vier Partner aus dem InfectoGnostics Forschungscampus Jena beteiligen sich im RUBIN-Bündnis „ATHANA“. In dem BMBF-geförderten Verbundprojekt werden innovative Therapieansätze zur Behandlung von Infektionskrankheiten, im speziellen Pilzinfektionen entwickelt. Bei diesen antifungalen Therapieansätzen sollen Nanopartikel zur Zielsteuerung von Wirkstoffen zum Einsatz kommen.

Pilzinfektionen sind eine große Herausforderung für die moderne Medizin, vor allem wenn eine Behandlung aufgrund der schwierigen Diagnose erst im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium eingeleitet wird. Die WHO hat deswegen jüngst eine Priorisierung der Entwicklung von Antimykotika gefordert.

Im ATHANA-Bündnis haben sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Thüringen zusammengeschlossen, die auf dem pharmazeutisch-biotechnologischen Sektor oder in der Infektions- und klinischen Forschung führend sind. Sie kombinieren ihr Fachwissen auf den Gebieten der Wirkstoffentwicklung, Nanotechnologie und Infektionsforschung mit dem Ziel, innovative Therapien zu entwickeln. Konkret sollen funktionalisierte Nanopartikel entwickelt werden, die Wirkstoffe zielgenau an ihren Wirkort bringen.

Das Bündnis wird koordiniert durch den InfectoGnostics-Partner SmartDyeLivery GmbH. Zusätzlich beteiligen sich mit dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI), dem Universitätsklinikum Jena und Dynamic42 GmbH drei weitere Partner aus dem Thüringer Innovationscluster InfectoGnostics. Weitere regionale Firmenpartner sind Jena Bioscience, BioControl Jena, Hapila und Dyomics. Unterstützt wird das Vorhaben durch das Thüringer ClusterManagement der LEG.

Mit innovativen Therapeutika wollen sie Menschenleben retten und Thüringen zu einer europaweit führenden Region für antiinfektive Nanotechnologien entwickeln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen in Höhe von fast 6 Millionen Euro über drei Jahre im Rahmen des Programms RUBIN - Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation.

Die Bündnispartner decken neben der wissenschaftlichen Expertise die gesamte Wertschöpfungskette für eine erfolgreiche pharmazeutische Entwicklung nanopartikulärer Darreichungsformen von Wirkstoffen zur bedarfsorientierten Behandlung invasiver Pilzinfektionen ab. Das Bündnis will dafür eine vielseitige Plattformtechnologie für den Einsatz von zielgesteuerten Nanopartikeln zur Behandlung von Infektionskrankheiten etablieren. Mit der Zielsteuerung von Wirkstoffen durch funktionalisierte Nanopartikel soll es möglich werden, die Wirksamkeit zu steigern und Nebenwirkungen aufgrund der geringeren Wirkstoffmengen zu reduzieren. Durch ein modulares Baukastensystem wird die innovative Plattform die flexible Herstellung von therapeutischen Nanopartikeln mit unterschiedlicher Funktionalität zur Behandlung von Infektionskrankheiten erlauben. Dazu werden die Partner unter anderem bioinformatische Methoden, innovative dreidimensionale Zellkulturmodelle, neue Synthese- und Stabilisierungsverfahren sowie komplexe Test- und Analyseverfahren entwickeln und anwenden.

Nachdem das Bündnis innerhalb des zweistufigen Antragsverfahrens in der Konzeptphase überzeugen und sich in einem hochkompetitiven deutschlandweiten Verfahren mit 17 anderen Verbünden gegen 53 Konkurrenten durchsetzen konnte, geht das Projekt nun in die Umsetzungsphase. Bündniskoordinator und Geschäftsführer der SmartDyeLivery GmbH, Dr. Marc Lehmann, freut sich gemeinsam mit den Partnern, den Fokus der Infektionsforschung in Thüringen weiter zu stärken und dieses Projekt zum Erfolg zu führen.

Das ATHANA-Bündnis baut auf einer langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit der verschiedenen Partner aus Wirtschaft und Forschung auf. Dabei reiht sich das Projekt in den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich PolyTarget und den BMBF-geförderten Verbund InfectControl ein.