Die Identifizierung von Pathogenen in Blut-, Urin- oder Speichelproben mittels Raman-Spektroskopie ermöglicht die schnelle, kulturunabhängige Vor-Ort-Diagnose von Infektionen. Zunächst müssen die Bakterien aus einer komplexen Matrix wie beispielsweise respiratorischen Proben isoliert werden. Dafür entwickelte Sandra Kloß gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Susanne Pahlow verschiedene Methoden.
„Bei der Partikel-basierten Methode trennen wir die Pathogene von der Matrix, indem wir der Probe Partikel zufügen an denen die Bakterien adsorbieren. Nach dem Entfernen der Matrix lösen wir sie mit einem geeigneten Puffer wieder von den Partikeln ab,“ so Kloß. „Eine elegante Isolationstechnik ist, die Bakterien an Fängermoleküle auf einem Chip zu binden. Der Chip wird dann unter das Spektrometer gelegt und die immobilisierten Bakterien Raman-spektroskopisch charakterisiert,“ erklärt die Wissenschaftlerin. Mit dem Posterpreis würdigte die Jury die Forschungsarbeiten, die auf eine einfache, schnelle und automatisierbare Probenaufbereitung abzielen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte die Arbeiten im Rahmen des Forschungscampus InfectoGnostics (Teilvorhaben der FSU) sowie im Leibniz-Verbundprojekt EXASENS.
(Leibniz-IPHT)